
Jucken - wenn man aus der Haut fahren möchte
Die atopische Dermatitis (Synonyme: Neurodermitis atopica, endogenes Ekzem, atopisches Ekzem) tritt schubartig auf und ist gekennzeichnet durch starken Juckreiz. Da Jucken in der Regel noch unangenehmer empfunden wird als Schmerz, ist es keine Seltenheit, dass sich Betroffene blutig kratzen. Der entstehende Schmerz wird als erleichternd wahrgenommen, da - zumindest diese Stelle - nicht mehr juckt. Durch dies Kratzdefekte können Bakterien eindringen und schwerste Infektionen entstehen. Außerdem heilen tiefe Wunden nur narbig ab, was kosmetisch unschöne Ergebnisse nach sich zieht. Den Händen unzugängliche Stellen werden oft mit Hilfsmitteln bearbeitet. Leider werden hier auch Messer und Gabeln benutzt, was wiederum große Verletzungsgefahr birgt.
Lindernde Maßnahmen bei Juckreiz
Um den Juckreiz in den Griff zu bekommen, ist es am besten - natürlich leichter gesagt als getan - gar nicht erst mit dem Kratzen anzufangen, sondern zu cortisonhaltigen Hautcremes zu greifen, die solange verwendet werden, bis der Schub abgeklungen ist, um dann durch milde, pflegende Substanzen ersetzt zu werden. Die konsequente Pflege ist sehr wichtig. Eine Kombination aus Reinigung und Pflege, um gar nicht erst einen Schub mit zahlreichen, juckenden Effloreszenzen zu erleiden. Bei den kosmetischen Produkten ist besonders darauf zu achten, dass keine allergie-auslösenden Substanzen enthalten sind. Hier muss vorsichtig ausprobiert werden, da der Neurodermitiker neben einer empfindlichen Haut auch eine hohe Neigung zu Allergien aufweist.
Bei der Kleidung sollte auch auf Verträglichkeit geachtet werden. Kunstfasern können die Haut reizen. Außerdem fördert Stress die Neurodermitisschübe. Stressvermeidung ist nicht immer ganz einfach, aber jeder sollte für sich Strategien entwickeln, mit Stress umzugehen und ein gesundes Maß an Entspannung finden. Für viele eignen sich hier die klassischen Entspannungstechniken, aber auch Sport, Musik oder ein gutes Buch können helfen.