
Verschiedene Neurodermitisbehandlungen und -therapien
Basispflege
Bei der Basispflege werden die betroffenen Hautstellen mit Cremes, Salben und Lotionen behandelt. Dieses sind meist Wasser-in-Öl Emulsionen, welche die Barrierefunktion der Haut stabilisieren sollen. Die Empfindlichkeit der Haut soll so abgeschwächt werden. Wichtige Zusätze der verwendeten Salben sind Johanniskrautextrakt, Dexpanthenol, Zinkwurzel sowie Nachtkerzenöl. Ein besonders wichtiger Inhaltsstoff ist der Harnstoff, welcher den Feuchtigkeitshaushalt der Haut reguliert. Bei nässenden Ekzemen werden Gerbstoff-Präparate angewandt, welche für ihre juckreizlindernde und austrocknende Wirkung bekannt sind. Auch nasse Umschläge können Linderung verschaffen.
Medikamentöse Behandlungen
Cremes, Salben und Medikamente (Antihistaminika)
Bei besonders starker Form der Neurodermitis werden Salben mit Immunsuppressiva, hier vermehrt mit Glucocorticoiden, welche entzündungshemmend wirken, angewandt. Besonders bei grossflächiger Anwendung können diese jedoch zu Nebenwirkungen wie Hautverdünnung, Dehnungsstreifen, Pigmentstörungen und starker Behaarung kommen. Daher sollte die Behandlung mit diesem Wirkstoff nur für einen kurzen Zeitraum erfolgen und im Gesicht und Genitalbereich ganz vermieden werden.
Zahlreiche Medikamente zur inneren Anwendung werden gegen Neurodermitis angeboten. Die so genannten Antihistaminika sind hier vorherrschend; diese können jedoch auch Nebenwirkungen wie Müdigkeit hervorrufe. Aus diesem Grund wird dieses Medikament vorrangig bei Kindern eingesetzt, damit diese schneller einschlafen und so den Juckreiz nicht mehr spüren. Mittlerweile sind aber auch hier Medikamente erforscht, bei welchen diese Nebenwirkung nicht mehr auftritt, zum Beispiel Fexofenadin oder Desloratadin.
Klimabehandlung
Immer mehr Ärzte verschreiben Neurodermitis-Patienten eine Kur - hauptsächlich Orte am Meer oder im Hochgebirge wirken sich aufgrund ihres Klimas günstig aus. Besonders schwere Erkrankungsbilder konnten zum Beispiel am Toten Meer in Israel gelindert werden. Die dort vorherrschende jodhaltige Luft ist optimal. Weiterhin schwören viele Ärzte auf die Bestrahlung mit UV-Licht; die Lichttherapie verspricht ebenfalls gute Heilungschancen.
Vorbeugungsmassnahmen
Neurodermitis kann durch viele Faktoren hervorgerufen werden. Man sollte natürlich versuchen, diese so gut es geht zu umgehen. Reagiert man zum Beispiel auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch, sollte man diese vermeiden. Auch übertriebene Hygiene kann die Neurodermitis verschlimmern; Patienten sollten sich daher nur lauwarm duschen, damit die Haut nicht zu sehr austrocknet. Auch bestimmte Kleidung kann reizend wirken; Baumwolle wird von den meisten Patienten gut vertragen, während reine Wolle eher vermieden werden sollte.